Ein paar persönliche Worte liegen mir heute doch noch auf dem Herzen. Wenn man die tägliche Presse liest, wird mehrheitlich davon berichtet, wie schwer der Lehrerberuf ist. Die Rede ist von maroden Gebäuden, schwierigen Kindern, grundsätzlich schlechten Bedingungen, zu schweren Aufgaben, Reformen und so weiter. Dies vermittelt ein Bild, dass der Gänze der Wahrheit nicht entspricht und stellt unsere Kinder und Jugendlichen viel schlechter dar, als sie sind.

Ich finde diese Berichterstattung sehr schade.

Ja – der Beruf hat sich sicher verändert,
ja – hier und da ist es schwierig,
ja – hier und da sind die Bedingungen nicht so, wie man es sich manchmal wünscht.

Und aktuell würden sich viele von uns Einiges anders wünschen. An der Stelle ein riesen Dankeschön an die Gemeinde Aidlingen und alle Ehrenamtlichen.

Was leider überhaupt nirgends zu lesen ist, ist wie toll, die Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern ist. Ich könnte täglich mindestens einmal vor Lachen vom Stuhl fallen. Ich erlebe, wie sich Kinder und Jugendliche gegenseitig stützen, lernen füreinander da zu sein, füreinander einzustehen, die Stimme gegen Unrecht zu erheben, voneinander zu lernen und vor allem sich miteinander zu freuen und gemeinsam Erfolge feiern. Ich kann sagen, ich lerne täglich auch von Ihren Kindern und bin dankbar sie dabei begleiten zu dürfen, von kleinen Kindern in Klasse 5, zu jungen Erwachsenen in Klasse 9 oder 10 heranzuwachsen.

Wenn ich von ehemaligen Lernenden Bilder ihrer Führerscheine, ihrer Abschlusszeugnisse der Ausbildung, Fachabiture oder auch allgemeine Abiture erhalte, nur weil sie uns weiter an ihrem Leben teilhaben lassen wollen, dann sind das, die ganz besonderen Momente. Auch Bilder ihrer eigenen Kinder sind Zeugnisse dessen, was unseren Beruf tatsächlich ausmacht. Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was viel öfter öffentlich gezeigt werden sollte, um ihnen gerecht zu werden. Ihre Kinder sind toll, mit all den „Lernfeldern“ 😉, die sie haben. Und hier spreche ich auch für meine Kollegen/innen.

Ganz liebe Grüße bleiben Sie alle gesund

Ihre Kerstin Meister